Der Immobilienboom in der Schweiz hat zwei Hauptursachen: Überproportional hohe Mieten und niedrige Hypothekenzinsen. Deshalb ist die Nachfrage von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern durchaus verständlich; weil Eigentümer von Wohnimmobilien von vielen Vorteilen profitieren.
Günstige Mietwohnungen sind selten. Je nach Standort haben sich die Mietpreise für vergleichbare Wohnungen in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt, während Löhne nur einen Bruchteil dieser Entwicklung gemacht haben. Damit sind die Mietkosten überproportional gestiegen, was insbesondere junge Menschen und Haushalte mit niedrigem Einkommen in Schwierigkeiten bringt.
Die Hypothekenzinsen befinden sich hingegen auf einem Rekordtief. Während Sie früher sechs bis sieben Prozent für eine langfristige festverzinsliche Hypothek bezahlen mussten, können Sie heute festverzinsliche Hypotheken unter 1 Prozent erhalten. Der Grund: Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 sind die Zinsen weltweit stark gesunken. Aufgrund des expansiven Kurses der Zentralbanken fielen die Zinssätze auch in den folgenden Jahren stetig.
Steuervorteile dank Wohneigentum
Die Schuldzinsen sind zu 100 Prozent vom steuerbaren Einkommen abziehbar. Im Gegenzug wird der Eigenmietwert der Immobilie zum Einkommen hinzugerechnet. Dieser beträgt ca. 60 Prozent einer marktüblichen Miete für die entsprechende Immobilie. Gleichzeitig ist die Hypothekarschuld vom steuerbaren Vermögen abziehbar. Der Steuerwert der Liegenschaft wird dazugerechnet, liegt jedoch weit unter dem Marktpreis.
Des Weiteren können werterhaltende Investitionen in die Liegenschaft ebenfalls vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Durch eine geschickte Rennovationsplanung reduziert man den Steueraufwand erheblich. Indirekte Amortisationen mit der 3. Säule ermöglichen weitere Steueroptimierungen.
Wohneigentum als Geldanlage
Beim Kauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung müssen viele Ersparnisse investiert werden. Ein hoher Anteil der Immobilie befindet sich daher in der Immobilie und ist abhängig von deren Wertentwicklung. In der jüngeren Vergangenheit hat sich dies aufgrund der steigenden Preise auf dem Immobilienmarkt immer ausgezahlt. Natürlich besteht auch die Gefahr eines Wertverlustes. Dennoch gelten Immobilien in der Schweiz als stabil. Im Vergleich zu Aktien oder anderen Wertpapieren ist ein Haus eine sichere Investition. Im Gegensatz zu Kontensalden sind Sie auch vor einer starken Inflation geschützt.
Wer im Alter von 30 bis 40 Jahren ein Haus erwirbt und dazu eine Hypothek aufnimmt, kann diese bis zur Rente zu einem grossen Teil abzahlen. Zwar hat man als Rentner ein deutlich tieferes Einkommen, gleicht dies aber durch tiefere Fixkosten für die Hypothek aus. Wem das Haus mit Garten und Treppe im Alter zu umständlich wird, und deswegen lieber in eine Wohnung umziehen möchte, erhält aus dem Verkauf eine solide finanzielle Basis für den letzten Lebensabschnitt.
Wohneigentum bietet jedoch nicht nur finanzielle Vorteile: Sie haben etwas Eigenes und können damit machen, was Sie wollen: Wände streichen, Garten gestalten, neue Küche kaufen und vieles mehr. Ein Haus mit Garten bietet viele Vorteile gegenüber der Anmietung einer Wohnung, insbesondere für Familien mit kleinen Kindern.
Der Erwerb von Wohneigentum bietet diverse Vorteile und Chancen. Grundvoraussetzungen sind genügend Kapital und ein solides Einkommen. Wer diese Bedingungen erfüllt, profitiert aktuell von einer Win-Win-Situation. Hohe Mieten, tiefe Zinsen – zwei gute Gründe, die fürs Wohneigentum sprechen.